Wer wir sind.

Die Robben e.V. sind aus einer Initiative des Friedrich Robbe Instituts für seelenpflegebdeürftige Kinder in Hamburg entstanden.
Unsere inzwischen erwachsenen Kinder haben alle eine unterschiedlich starke geistige und zum Teil auch körperliche Behinderung. Wie andere Eltern auch, stellten auch wir uns zu Schulzeiten die Frage, wie die Zukunft unserer Kinder als Erwachsene aussehen könnte. Wir wünschten uns, dass sie möglichst selbstbestimmt in einem zugewandten Umfeld mit bestmöglicher Förderung und Unterstützung würden leben können.
Ein hoher Anspruch, der sich mit Blick auf die bestehende Angebote für behinderte Erwachsene kaum umsetzen ließ. So entstand der Gedanke, etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Es entstanden die Robben e.V.

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen, seelenpflegebedürftigen Menschen ein annähernd selbständiges und selbstbestimmes Leben zu ermöglichen. Gelungen ist uns das am LebensOrt Wulfsdorf. Hier, am südlichen Rand von Ahrensburg, nur wenige Minuten von der Stadtgrenze Hamburg entfernt sind drei Wohnhäuser mit barrierefreien Appartments für 35 junge behinderte Erwachsene entstanden. Eingebettet ist das Projekt der Robben e.V. in die integrativen und generationenübergreifenden Dorfprojekte „Allmende“ und „Wilde Rosen“. Der LebensOrt Wulfsdorf ist eine in Norddeutschland einmalige Stätte zum gemeinsamen Wohnen und Arbeiten von behinderten und nicht behinderten Menschen. Hier leben unterschiedlichste Menschen nachbarschaftlich und individuell, verbinden Arbeiten sowie Wohnen miteinander und engagieren sich ökologisch und sozial. Sie begreifen die Vielfältigkeit der Biografien als Reichtum. Menschen mit Behinderung sind ein fester Teil ihrer Gemeinschaft.

Der Verein die Robben e.V. wünscht ausdrücklich, dass sowohl Menschen mit einem geringen Betreuungsbedarf als auch Menschen mit hohem Pflegeaufwand als Mieter einziehen. Und da zu jedem Leben eine sinnerfüllte, an den individuellen Fähigkeiten angepasste Arbeit gehört, sind unter der Trägerschaft der Hermann Jülich Werkgemeinschaften gleichzeitig auch eine Reihe von speziellen Arbeitsplätzen entstanden. Zu unserem Projekt gehören ebenfalls eine Textilwerkstatt, eine Küchenwerkstatt mit integriertem Café (http://www.robben-cafe.de/), zwei Tagesförderstätten und ein eigener Pflegedienst (www.die-robben-wulfsdorf.de). Weitere inklusive Arbeitsplätze im Kleingewerbe von „Allmende“ und „Wilde Rosen“ sind geplant.

Uns leitet und trägt das anthroposophische Menschenbild. Jeder Betreute soll sich mit seinen Stärken und Schwächen in die Gemeinschaft einbringen können. Betreuer geben die Unterstützung, durch die der Betreute das Ausmaß an Selbstbestimmtheit erleben kann, welches ihm möglich ist.

Was uns antreibt.

Manfred Gericke

Jonathan wurde 1994 schwerbehindert geboren. Schon sehr schnell war klar, dass er niemals für sich alleine würde sorgen können. Joni braucht 24h rund um die Uhr einen Betreuer und Hilfen, um überhaupt überleben zu können. Mit Blick auf sein zukünftiges Erwachsenenleben wurden wir immer unruhiger. Wer sollte die aufwendige Pflege leisten? An seiner Schule, dem Friedrich Robbe Institut, daher auch der Name, die Robben e.V., traf ich auf gleichgesinnte Eltern, die sich ganz ähnliche Gedanken machten. Neun Jahre hat es gedauert , bis wir mit ganz viel Unterstützung aber auch jede Menge Gegenwind das erste Haus Schatzinsel am LebensOrt Wulfsdorf eröffnen konnten. Oft waren wir mit den Nerven am Ende: „Es klappt doch nicht.“
Seit August 2014 ist das Haus Rosengarten bewohnt. Jonathan wohnt dort von Anfang an und es geht ihm gut. Das macht mich glücklich.
Als Mitglied des Vorstandes setze ich mich für die Vernetzung im Wohnumfeld ein, die Realisierung der Rechtsansprüche und die Weiterentwicklung des Projektes Robben e.V. ein, mit dem Ziel, dass behinderte Menschen zu einem selbstverständlichen Teil der Gemeinschaft werden.

Gabriela Grimmelmann

Marie kam 1991 zehn Wochen zu früh zur Welt. Sie wog gerade mal 980 Gramm und sie fing sich gleich eine Sepsis ein. Ziemlich schnell war uns bewusst, dass unsere Tochter nie ganz gesund sein würde. Wie stark die Behinderung dann tatsächlich ausfallen würde, haben wir erst über die Jahre miterlebt. 2006 erfuhren wir von den Robben e.V. und ich habe mich sofort engagiert, denn ich wollte für Marie ein weitgehend selbständiges Leben mit Gleichgesinnten und auch Gleichaltrigen, eingebettet in eine liebevolle Gemeinschaft behinderter und nicht behinderter Menschen. Das gibt es bislang kaum.
Seit 2011 arbeite ich in der Textilwerkstatt am LebensOrt Wulfsdorf, Anfang 2014 habe ich die Leitung der Küchenwerkstatt übernommen.
Marie wohnt seit Herbst 2014 im zweiten Haus unseres Projektes, dem Haus Rosengarten . Es gefällt ihr gut. Es erleichtert mich sehr, jetzt auch ein Stück weit Verantwortung für mein erwachsenes Kind abgeben zu können.

Wohnen in Wulfsdorf.

Die in den Dorfgemeinschaften Allmende und Wilde Rosen zusammengekommenen Menschen schaffen Lebensbedingungen, in denen Menschen mit Behinderung ihre vereinbarte Förderung und Unterstützung erfahren und ein gemeinsames kulturell anregendes Leben führen.

Jeder Bewohner einer Hausgemeinschaft/Wohngemeinschaften hat seinen eigenen abgeschlossenen Wohnraum und kann die Gemeinschaftsräume und Einrichtungen nutzen.

Das „wir“ entsteht aus den in Hausgemeinschaften/Wohngemeinschaften zusammen wohnenden Mietern, die in Gemeinschaft leben wollen, aber dabei ihre Individualität behalten und entwickeln wollen.

Auf der Grundlage des anthroposophischen Menschenbildes wird dafür eine entwicklungsfördernde Beziehungskultur aufgebaut. Sie durchzieht als Roter Faden die Wohn- und Arbeitsverhältnisse, die Freizeit, das religiöse und kulturelle Leben und wird davon wiederum gestärkt. Auf dieser Basis erfolgen individuelle sozialtherapeutische Maßnahmen, pflegerische und medizinische Betreuung.

Zielgruppe.

Die Hausgemeinschaften in der Dorfgemeinschaft Allmende bzw. Wilde Rosen nimmt Menschen mit so genannten geistigen und mehrfachen Behinderungen in allen Phasen des Erwachsenlebens auf, die mit anderen in Gemeinschaft leben wollen und können. Die Bewohner der Hausgemeinschaft/Wohngemeinschaften wollen im Gegenzug auch am Gemeinschaftsleben teilnehmen und es in dem Bewusstsein fördern, das Gemeinschaftsleben auch zur Aufmerksamkeit auf den Nachbarn verpflichtet. Sie bringen die Bereitschaft mit, sich in die Gemeinschaft einzubringen. Das ist eine Forderung auch der Dorfgemeinschaft Allmende bzw. Wilde Rosen.

Aufgabenverständnis.

Im vertrauensvollen bewussten Miteinander wollen wir das Lebensmotiv der in der Gemeinschaft lebenden Menschen finden und verwirklichen helfen. Wir sehen darin den Kern der sozialtherapeutischen Arbeit, der sich im Alltag, bei der Arbeit ebenso wieder finden soll wie in einzelnen Begegnungen und bei den festlichen Höhepunkten des Jahres. Elementar dafür sind die besondere Gestaltung des Lebensortes, Wir wollen dort wohnen, wo alle leben und das Wohnen in der eigenen Wohnung durch nachbarschaftliche Beziehungen zu einem Gemeinschaftsleben führen.

Ein authentisches Naturerleben und ein fördernder Umgang mit der Natur soll das unterstützen.

Aus der Hausgemeinschaft/Wohngemeinschaft soll jeder so gefördert werden, dass er in der Dorfgemeinschaft seine nachbarschaftlichen Beziehungen und Teilhabefähigkeiten und Teilhabemöglichkeiten so entwickelt, dass er aus der Dorfgemeinschaft heraus auch die Teilhabe an dem städtischen Leben in Ahrensburg und Volksdorf und Hamburg wahrnehmen kann.

Aus dem eigenen Wohnraum wird auch die Beziehung zu seinen Familienangehörigen gepflegt, wobei sein erwachsenwerden und seine Unabhängigkeit gefördert wird.

Ausgangspunkt ist dafür das Bemühen, Wesentliches zu erkennen, das Wesen im Einzelnen anzuerkennen und seine Bedürfnisse anzunehmen, wie sie sich körperlich, seelisch und geistig zeigen. Diesem spirituellen Heiler Impuls stellt sich der Impuls zur Seite, das Leben in partnerschaftlicher Beziehungskultur und gesunden Lebensverhältnissen zu genießen. Das Alltagsleben in der Hausgemeinschaft soll so gestaltet sein, dass jeder in seiner Entwicklung individuell gefördert wird, jeder seine Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen kann, damit viel Individuelles entsteht, und die Mitglieder der Gemeinschaft sich gegenseitig inspirieren und anregen. Resonanz auf das Handeln des Einzelnen aus der Gemeinschaft wirkt als Motivation und Kraftquelle zurück und stärkt die Ichkräfte:

Heilsam ist nur,
wenn im Spiegel der Menschenseele
sich bildet die ganze Gemeinschaft
und in der Gemeinschaft
lebet der Einzelseele Kraft.
(Rudolf Steiner)

Für Selbstbestimmung ist gute Selbsteinschätzung nötig. Damit der Einzelne sich selbst gut kennt und sich selbst verwirklichen kann, ist er auf die Rückmeldungen anderer angewiesen. Ein offener Dialog soll dafür gefördert werden. Jedes Mitglied der Gemeinschaft soll ein möglichst klares Selbstempfinden gewinnen und mit den Bedürfnissen und Belastungsgrenzen seiner Mitmenschen vertraut sein, um aus diesem Lebensgefühl frei aber auch rücksichtsvoll handeln zu können. Die Entwicklung des Einzelnen wird durch die Gemeinschaft ermöglicht, herausgefordert und gefördert. Im beschützten Rahmen der Gemeinschaft soll jeder möglichst große Selbständigkeit erhalten. Diese Form intensiven Gemeinschafslebens schließt Rückzugsmöglichkeiten ein. Im lebendigen Wechsel ergänzen sich Zeiten der Ruhe und Zeiten der Aktivität. Naturerleben, Arbeit in den Werkstätten und im Haushalt bereichern das Leben ebenso wie kulturelle Veranstaltungen und Feste sowie religiöse Feierstunden oder Leseabende.

Methoden.

Die grundlegende Methodik liegt in der Art, wie die Hausgemeinschaft ihr Zusammenleben und ihre Ausdruckmöglichkeiten gestaltet. Die Basis, das Lebenskonzept der Dorfgemeinschaften ist, dass eine ansprechende, aktivierende Gestaltung in Haus und Garten, gesunde Ernährung, Sinnespflege sowie die Förderung eines religiösen Weltverständnisses durch Momente der Andacht, künstlerische und therapeutische Angebote in den dafür geschaffenen Räumen die Grundlage für eine gesundende Lebensführung bildet. Initiative wird ermutigt und individuellen Interessen und Wünschen wird nachgegangen und werden auch für das nachbarschaftliche Miteinander als bereichernd erlebt.

Die sozialen Fähigkeiten in aktiven Nachbarschaften zu leben werden geübt. Die Hausgemeinschaft/Wohngemeinschaft soll dabei unterstützend wirken. Aus dieser kann der einzelne seine individuellen Kontakte außerhalb der Gemeinschaft pflegen und seine gewonnene Freunde in die Wohngemeinschaften einladen.

Fachkräfte unterstützen diese Prozesse nicht nur als Assistenten eines fremden Wollens, sondern auch als Mitglied und Helfer eines gemeinschaftlichen Lebens, an dem sie selbst teilnehmen. Die Fachkraft ist auch mit ihrer ganzen Persönlichkeit als gestaltendes Mitglied der Gemeinschaft angesprochen. Die Fachkraft ist auch als Mitmensch gefragt.

Die Entwicklung des Einzelnen wird durch Einzelförderung im Kontext mit den individuellen Bedürfnissen, den vorhandenen Lebensumständen, dem Gemeinschaftsgedanken und den im Lebensbild (individueller Lebensplan) formulierten Zielen und Idealen gefördert. Mehr als nur systemisch wird der Umkreis an Wirksamkeiten angesprochen und einbezogen. Als sozialtherapeutische Mittel werden insbesondere auch die Wirkungen angestrebt, die sich aus einem gesunden, naturnahen Leben ergeben, aber auch die aus einem religiösen Leben, das den Zusammenhang mit geistigen Regionen erinnern und vorstellen hilft; dazu zählt die Kraft der bewusst gefeierten Jahresfeste im religiösen und strukturgebenden Sinn. Im Rhythmus der Zeit können Wirkungen erzielt werden, die sozial-künstlerisch heilend wirken. Der Ablauf des Tages, der Wochenausklang, das Miterleben des Jahres mit seinen bewusst gefeierten christlichen Festen und den Geburtstagen lässt die Seele schwingen, begünstigt soziales Miteinander und gibt Orientierung sowie Sicherheit für weitere Schritte in dem selbstbestimmtes Leben.

Das ist keine Vorgabe für die Hausgemeinschaften/Wohngemeinschaften, aber es sind orientierende Gedanken, die auch zu den ökologischen Dorfgemeinschaften geführt haben.

Für jeden Bewohner der Hausgemeinschaft/Wohngemeinschaft wird eine individuelle Hilfeplanung ausgearbeitet. Darin sind alle Lebensgebiete enthalten, gezielte Förderungen können sowohl anleitend als auch in stellvertretender Ausführung und in Mischformen mit Beteiligung nach Möglichkeit erfolgen.

Jeder Bewohner wird darin unterstützt am Arbeitsleben teilzuhaben. Dies erfolgt entsprechend seinen Wünschen, seinen Ausbildung und seinen Fähigkeiten sich am Produktionsprozess einzubringen. Das Arbeitsleben nimmt einen wesentlichen Stellenwert in der sozialen Teilhabe und im rhythmischen Tagesablauf ein

Zusammenarbeit.

Aufgabenverteilung, Befugnis und Verantwortung werden differenziert nach Bereichen, Ebenen und Legitimationswegen behandelt. Transparenz schaffen Stellenbeschreibungen und ein Organigramm, die für wesentliche Aufgaben verfasst und regelmäßig erneuert werden. Zwei Gesichtspunkte sollen dabei unterschieden werden:
a) die menschlich-karmische Verantwortung (Wurzel im Geistesleben)
b) die rechtlich-gesellschaftliche Befugnis und Verantwortlichkeit (Wurzel im Rechtsleben)

Aus diesen beiden Wurzeln ergeben sich unsere sozialen Strukturen und deren Legitimation, in denen der eigenverantwortliche Selbstauftrag neben der rechtlichen (Dienst-) Leistungspflicht im Rahmen der Sozialhilfe steht. Sie bewirken jeweils spezifische strukturelle Formen der Verantwortlichkeit. Diese Grundlagen der Zusammenarbeit betreffen die einzelne Führungsfunktionen und jeden einzelnen Handelnden – es mischen sich freie Initiative und die Erfüllung rechtlicher Pflichten. Beide Legitimationsketten werden geachtet und erhalten Raum in lebenspraktischen Mischformen. Mehr aus dem Rechtsleben stammt das Handeln im gesellschaftlichen oder persönlichen Auftrag nach Leistungskatalog und Hilfeplan gegen Vergütung als Dienstleister bzw. Dienstleistungsorganisation (Auftragnehmer, Arbeitnehmer, Leistungserbringer).Mehr aus dem Geistesleben entspringt das initiative Tätigwerden aus eigenem Antrieb oder/und der wahrgenommenen Bedürfnislage eines Mitmenschen (Selbstauftrag, Selbstverpflichtung, Handeln aus Nächstenliebe etc.).

zu a) Eigenverantwortliche Initiativen und spontane Angebote zu wahrgenommenen Bedürfnissen gründen sich auf dem menschlich-karmischen Aufgabenbewusstsein (Nothilfe, Schicksalsverantwortung und christliche Eigenverantwortlichkeit). Darin liegen wesentliche individuelle Motive aber auch das charakteristische des Gründungsimpulses und Leitbildes des ambulanten Pflege- und Betreuungsdienstes.
Aus der Achtsamkeit für einander legitimiert sich der eigenverantwortliche Gestaltungsraum der Mitarbeiter, der weiter auf dem reflektierten Aufgabenverständnis, der Kompetenz zur fachlichen und menschlichen Gestaltung sowie den dazu getroffenen Vereinbarungen ruht. Teamzusammenarbeit, Formen der Delegation und rein inhaltlich-fachlich begründete Hierarchien der Kompetenz und Initiative ergänzen die Verantwortung des Einzelnen in dieser Richtung. Selbstbestimmung, Selbstverwaltung, Wahl- und Gestaltungsfreiheit und individuelle Mitmenschlichkeit sind die hier leitenden Prinzipien. Jeder soll Raum erhalten, die für ihn sinnvollen Entwicklungsschritte zu gehen. In dieser Hinsicht entsteht kreative Beweglichkeit zwischen Bedürfnissen und ihnen entsprechende Fähigkeiten in der Hausgemeinschaft, seien es lebenspraktische, soziale oder künstlerische Kompetenzen, die individuell nachgefragt und spontan eingesetzt werden. Die Lebensverhältnisse werden aus der Nähe zu den Menschen, die in der Dorfgemeinschaft wohnen, entwicklungsförderlich gestaltet. Kompetenzerweiterung, Lernkultur und Qualitätsmanagement bewirken, dass die Mitarbeiter mit den Herausforderungen innerlich wachsen.

zu b) Die mehr rechtliche Legitimation leitet sich aus den einschlägigen Gesetzen ab (Leistungsauftrag, Vertragsrecht, berufsspezifischer Ermessensspielraum und Haftung). Daraus ergeben sich die Vergütungsstrukturen und äußeren Anforderungen an die sächliche Ausstattung, Strukturqualität etc. sowie die Organisationsform mit den damit verbundenen Aufgaben, Befugnissen und Verantwortlichkeiten.

Mitwirkung.

Die Mitglieder der Hausgemeinschaften/Wohngemeinschaften regeln ihre Angelegenheiten und Bedürfnisse in Hausordnungen. In ihnen werden insbesondere Fragen der individuellen Nutzung der Gemeinschaftsräume (Rauchverbot; Fernsehnutzung, Feierlichkeiten, Reinigung) vereinbart.

Die Bewohner werden deshalb vor dem Erstbezug des jeweiligen Hauses Verabredungen treffen die das gemeinsame Leben gestalten.

Die Bewohner begegnen sich nicht nur zu den Mahlzeiten regelmäßig zum Austausch, sondern beispielsweise auch in Hausabenden und Freizeitaktivitäten. Das Spannungsfeld zwischen Individuum und Gemeinschaft bietet den Bewohnern den sicheren Rahmen, in dem sie sich zuverlässig orientieren können und gehalten werden. Von dieser gelebten und erfahrenen Sicherheit ausgehend kann der Bewohner seine Entwicklungswege finden, erkennen und begleitet gehen.

Bauten, Anlagen und Gelände.

In den Hausgemeinschaften/Wohngemeinschaft hat jeder Bewohner ein eigenes Appartement und die Möglichkeit sich in den Gemeinschaftsräumlichkeiten aufzuhalten, die zu jeder Hausgemeinschaft gehört und mitangemietet wurde.
Das Gelände um die Häuser herum ist entsprechend den Regelungen der Dorfgemeinschaften nicht individuell umzäunt und soll von den Hausgemeinschaften im Umkreis von 5 m selbstständig gestaltet werden. Das geschieht in gemeinsamer Verantwortung der jeweiligen Hausgemeinschaft. Im Übrigen hat jeder aus seinem Appartement einen Zugang zum Garten oder zu einem individuellen Balkon.